Obstwiesen-Aktionstag 2019

Am Donnerstag, den 13.06. war es wieder so weit:

Der „Naturpark Bergisches Land“ ermöglichte in Zusammenarbeit mit der Biologischen Station Eitorf 2 Schulklassen den Einblick in die vielfältigen Zusammenhänge eines besonderen Lebensraums. Hierzu wurden SchülerInnen einer 5. Und einer 7. Klasse zu 3 ca. 15-köpfigen Teams zusammengestellt, um abwechselnd 3 Themenbereiche in Theorie und Praxis zu durchlaufen.

Wie auch schon 2015 lernten sie von einem Schäfer, die Vorzüge der Beweidung durch Schafe und viele Details zu deren Haltung, Anatomie, und Umgang kennen. Eine Pomologin widmete sich dem Thema Früchte und Kräuter, deren Bestimmung und Nutzung.
Den Schülern Wissen über die Welt der Wild- und Honigbienen, deren Nutzen für das Ökosystem und die Menschen zu vermitteln, war dann die Aufgabe für Dieter Richter und mich.

Unser Schwerpunkt lag dabei auf den Wildbienen, denn im praktischen Teil war unser Ziel, mit den jungen Zuhörern wieder Nisthilfen („Insektenhotel“) zu bauen. Bei der Vorbereitung hierzu hat uns sehr die Zeitschrift „Natur & Garten“ (Mitgliederzeitschrift Naturgarten e.V. von 7/2018) geholfen, die Fr. Lechelmayr bei unserem Bienenfest empfohlen hatte und die es bei der Agenda Gartengruppe zu kaufen gab.
Wir versuchten, zusammen mit den Schülern alle „Bausünden“ zu vermeiden, die dort beschrieben sind (z.B. unsaubere Bohrungen, zu weiches/ zu harziges Holz, ausgefranste/zu große Röhrchen usw.). Nachdem wir anfangs befürchteten, wir könnten wegen der kurzen Zeit (2015 hatten wir noch 2 Tage) nicht fertig werden, merkten wir schon in der 1. Gruppe: wir müssen „bremsen“. Alle gingen so eifrig und begeistert zu Werke, dass sonst am Ende kaum noch Material für die anderen übrig geblieben wäre.
Besonders das Bohren mit den Akkuschraubern entfachte große Leidenschaft. Aber auch das Sägen und rückwärtige Verschließen der Röhrchen mit Lehm waren beliebte Tätigkeiten. Doch nicht nur pflanzliches Material wurde verwendet: wir setzten auch den Tipp der Agenda Gartengruppe um, als Nisthilfen Papphülsen zu verwenden. Weil diese aber selbst im Internet noch nicht sehr verbreitet sind, sie aber auch als Bauteil von Feuerwerkskörpern verwendet werden, schickten wir eine Anfrage an die Eitorfer Firma WECO. Dort stießen wir sofort auf naturfreundliche Hilfsbereitschaft und es wurden uns spontan einige hundert Röhrchen mit passenden Durchmessern zur Verfügung gestellt.

Am Ende des gelungenen Tages waren wir mit dem Ergebnis sehr zufrieden und durften uns in der Abschlussrunde mit selbstgemachter Kräuterlimo erfrischen und staunen, was die Schüler jetzt alles über Schafe, Bienen und die Natur wissen.

P.S.: Wir hoffen, dass wir auch ein Stück unserer Begeisterung für die Honigbienen weitergeben konnten. Der Schaukasten sorgte jedenfalls wieder für großes Interesse. Er enthielt diesmal sogar mehrere Königinnnen: es waren 2 Waben darin mit einigen Weiselzellen aus einem Volk, das am 10.06. geschwärmt war. Leider konnten wir keine Königin beim Schlüpfen beobachten. Dafür gab`s zum Trost Honig zum Probieren für alle.

Stefan Henrichs